Ausflug nach Pýlí
Für einen Ausflug nach Pýli und Old Pýli (Paléo Pýli) können Sie gut einen halben Tag einplanen - soviel gibt es zu sehen, zu tun und zu genießen! Fahren Sie zunächst einmal ins Zentrum des großen Binnendorfes hinein und parken Sie hier auf oder nahe der Platía. Von dort sind es nur ein paar Schritte auf der Seitenstraße bis zum alten Dorfbrunnen, dem Paléo Pigí. Kürzlich restaurierte Löwenköpfe spenden aus dem schon 1592 angelegten Brunnen Wasser. In der kleinen Taverne am Brunnenplatz sitzen sie unter einem mächtigen Ficus benjaminica. Wirt Geórgios, seine Frau Evangelía und ihr Sohn Manólis kredenzen Ihnen gern ein Gläschen Dorfwein oder servieren ihnen auch leckere gefüllte Weinblätter (dolmádes) und gegrilltes Gemüse. Einheimische kommen zum Brunnen, um sich hier kostenlos gutes Trinkwasser zu holen, Kinder plantschen mit dem Wasser, man fühlt sich wirklich auf dem Dorf.
Etwas oberhalb des Dorfplatzes wartet eine weitere Idylle auf sie: Das Grab des Harmylos aus dem 4. Jh. v.Chr. In den Längswänden des tonnengewölbten Baus befinden sich je sechs Grabnischen. Über den Gräbern sind Mauerreste eines Tempels zu erkennen, der wohl einem sagenhaften koischen Heroen, eben dem Harmylos, geweiht war. Die Tempelrückwand hat man irgendwann im Mittelalter in den Bau einer kleinen Kapelle mit einbezogen. In deren Fassade hat man zwei antike Quader mit schönem Eierstabdekor und ein frühchristliches Kreuzrelief mit eingefügt.
Zur Platia zurückgekehrt, ist ein kleiner Shopping-Bummel angesagt. Direkt am Platz erwarten Sie Remko & Ria mit schönem Schmuck, Aquarellen und Zeichnungen. Etwa 100 m die Hauptstraße abwärts betreiben in der »Bus Stop Gallery« der österreichische Maler Kurt Hlavacek und seine niederländische Partnerin Nel eine Galerie mit handverlesenem Schmuck und Werken des Malers, der sie mit seinem Künstlernamen »Sol« signiert hat. An der Platía selbst können Sie in der Taverne Drósos bei der dänischen Wirtin Pia und ihrem griechischen Mann Vassílis auch gut und preiswert zu Mittag essen.
Danach geht's weiter, ob mit Auto, Vespa oder Mountainbike. Fahren Sie durchs Dorf zunächst in Richtung Küste zurück und biegen Sie an der Kirche nach rechts Richtung Amanioú ab. Durch Amanioú immer geradeaus hindurch geht es auf das Dikéos-Massiv zu. Sie passieren die exzellente Fischtaverne Old Pyli, deren Wirt selbst lange Fischer war, und erreichen dann das Ende der Asphaltstraße. Hier liegen am Hang unter Bäumen die Überreste eines schon 1830 verlassenen Dorfes. Häuserreste sind kaum noch zu sehen, dafür aber zwei mittelalterliche Kirchen. Ganz oben erreicht man die Burg von Old Pyli, die schon die Byzantiner erbauten.
Statt zur Burg hinauf zu gehen, können sie auch den benachbarten Hügel erklimmen. Der Weg hinauf beginnt etwa 200 m nach Ende der Asphaltstraße. Dort oben erwartet Sie die kleine Taverne Ória-Rock mit Deutsch sprechendem Wirt. Sie fühlen sich hier oben fast wie auf einer Alm und schauen über die Burg hinweg aufs Meer.